Bernd Böttger: Genug Motivation für viele Jahre

Vorsitzender des VdK-Ortsverbands Nordfriesland ist Bernd Böttger. Er ist selbst schwerbehindert, Pastor im Evangelisch-Lutherischen Kirchenkreis Schleswig-Flensburg, Schwerbehinderten- und Pastorenvertreter in der Nordkirche und auch noch aktiv in der Flüchtlingshilfe. Gründe genug also, ihn vorzustellen.

Ein Mann steht vor einer grünen Hecke.
Bernd Böttger ist Vorsitzender des VdK-Ortsverbands Nordfriesland. © Jelowik/VdK Nord

Sie sind aktiver Pastor. Gibt es eigentlich Berührungspunkte der Kirche mit dem VdK?

Ja, Themen und Betroffenengruppen überschneiden sich oftmals zwischen den beiden. Der diakonische Bereich der Evangelischen Kirche und der VdK setzen sich ein für die Schwachen und Benachteiligten in unserem Gemeinwesen, ob zum Beispiel pflegende Angehörige oder Menschen mit Handicap, ob Bürgergeld oder Kindergrundsicherung. VdK und Kirche arbeiten dabei gemeinsam im politischen Raum und haben das gleiche Menschenbild: geprägt von der Achtung der Würde aller Menschen unabhängig von Geschlecht, Hautfarbe oder Religion, geistiger oder körperlicher Gesundheit. Unterschiede sind in der konkreten Arbeit vor Ort zu finden. Während der VdK seine Mitglieder vor allem in sozialrechtlichen Fragestellungen berät und vertritt, halten die Evangelische Kirche und ihre Diakonie unter anderem Kindergärten, ambulante Pflegedienste und stationäre Pflegeeinrichtungen und Krankenhäuser vor.

Wie kam es dazu, dass Sie ehrenamtlich im VdK Nord aktiv wurden?

Ich bin schon mehrere Jahre Mitglied im VdK. Als ich noch Gemeindepastor in Satrup war, engagierte ich mich ehrenamtlich in der Freiwilligen Feuerwehr. Mit der Übernahme meines übergemeindlichen Dienstes in der Pastorenvertretung – das ist so etwas wie ein Betriebsrat – habe ich das Engagement in der Feuerwehr aufgegeben und damit jetzt ein Zeitbudget für den VdK, insbesondere für den Ortsverband Nordfriesland.

Was motiviert Sie, sich hier zu engagieren?

Die Arbeit im Ortverband voranzubringen, den Kontakt zu den Mitgliedern vor Ort zu halten und benachteiligten Menschen beizustehen, sind meine ersten Ziele. Dazu möchte ich meine Erfahrungen aus der Gemeinde- und Gremienarbeit der Nordkirche auf den anderen Verbandsebenen des VdK einbringen. Das ist Motivation genug für die kommenden Jahre.

Sie engagieren sich seit Jahren freiwillig. Können Sie anderen Menschen empfehlen, ein Ehrenamt auszuüben?

Unser Gemeinwesen lebt vom Ehrenamt. Ob in der Flüchtlingshilfe, bei der Tafel, der Freiwilligen Feuerwehr, beim DRKkurz fürDeutsches Rotes Kreuz, im Sportverein, in der Kirchengemeinde oder eben im VdK – ohne ehrenamtliches Engagement wäre die Arbeit dieser Organisationen und Institutionen gar nicht leistbar, ja nicht einmal denkbar. Ich kann nur dafür werben: Ihr Können und Wissen werden gebraucht. Sie werden sich wundern, wie viele schöne und sinnstiftende Erfahrungen Sie machen werden.