Kategorie Pflege

Medizinischer Dienst Nord warnt vor unseriösen Anbietern

Nach Angaben des Medizinischen Dienstes (MDkurz fürMedizinischer Dienst) Nord häufen sich in Schleswig-Holstein Fälle unseriöser Geschäftspraktiken durch private Pflegeberatungen.

Wer eine privat finanzierte Pflegeberatung einbinden möchte, sollte immer genau hinsehen, nachfragen und kritisch bleiben. © Canva Bilddatenbank

Diese Anbieter versprechen laut MDkurz fürMedizinischer Dienst Nord Unterstützung im Umgang mit dem Begutachtungsverfahren, schürten jedoch häufig die Sorge, dass ohne eine kostenpflichtige Beratung kein Pflegegrad erreicht werden könne. In einigen Fällen komme es durch wiederholte Terminabsagen, Falschinformationen oder Verzögerungen zu Problemen im Antragsverfahren.

Woran lassen sich unseriöse Anbieter erkennen?

Der MDkurz fürMedizinischer Dienst Nord weist darauf hin, dass die Begutachtung durch den Dienst selbst kostenfrei ist und Antragstellende sich bei Fragen an die unabhängigen Pflegestützpunkte oder Verbraucherzentralen wenden können.

Betroffene sollten bei folgenden Punkten aufmerksam werden:

  • Schürt die Pflegeberatung die Befürchtung, dass man ohne ihre Unterstützung keinen Pflegegrad erhalten würde?
  • Erweckt die Pflegeberatung den Eindruck, dass Behörden, Pflegekassen oder der MD Nord Gegner seien?
  • Wurde untersagt, selbst mit dem MD Nord oder anderen Stellen zu sprechen?
  • Verträge oder Vollmachten unterschrieben, aber keine Kopie erhalten?
  • Wurden „geringe Kosten“ zugesagt, ohne eine konkrete Summe zu nennen?
  • Wurde über die Möglichkeit einer Vertragskündigung und die dabei entstehenden Kosten informiert?

Laut MDkurz fürMedizinischer Dienst Nord werden jährlich rund 200.000 Pflegebegutachtungen abgeschlossen – ohne dass hierfür eine privat finanzierte Beratung nötig sei. Die Begutachtung erfolge nach bundesweit einheitlichen Richtlinien, sodass die Entscheidung allein am individuellen Unterstützungsbedarf ausgerichtet sei.