Kategorie Hilfsmittel

Smarte Alltagsbegleiter: Moderne Hörgeräte lassen sich mit dem Smartphone verbinden

Von: Annette Liebmann

Hörgeräte werden immer kleiner und verfügen gleichzeitig über eine Vielzahl zusätzlicher Funktionen. Die neueste Generation kann Störgeräusche ausblenden und menschliche Stimmen herausfiltern. Verbindet man das Gerät mit dem Smartphone, ergeben sich weitere nützliche Anwendungsmöglichkeiten, die den Alltag erleichtern.

© FGH/MarcTheis

Angenehmes Hören selbst in schwierigen Situationen

Ohne Künstliche Intelligenz (KI) geht bei Hörgeräten nichts mehr: „In der modernen Hörsystem-Technologie kommen digitale Signalverarbeitung und KI zum Einsatz“, erklärt Christian Hastedt, Geschäftsführer der Fördergemeinschaft Gutes Hören. Diese Technologien helfen, das Sprachverstehen in lauten Umgebungen in Echtzeit zu verbessern, indem störende Geräusche wie Wind oder Straßenlärm identifiziert und reduziert werden. Die Hörgeräte können Sprache automatisch erkennen und sie akustisch in den Vordergrund rücken. „Die Nutzerinnen und Nutzer erleben so ein natürliches und angenehmes Hören, selbst in schwierigen Hörsituationen“, betont Hastedt. Das vermindert auch die Hör-Ermüdung. Moderne Hörgeräte sind mit Bluetooth-Technik ausgestattet und können mit dem Smartphone verbunden werden. So lassen sich viele zusätzliche Funktionen nutzen. Bei Bluetooth werden Daten per Funk übertragen, eine Kabelverbindung zwischen den Geräten ist nicht notwendig. Außerdem muss der Hörgeräte-Hersteller eine App zur Bedienung der einzelnen Anwendungen zur Verfügung stellen. Diese wird auf dem Smartphone installiert.

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Telefonate lassen sich direkt ins Ohr übertragen

„Hörgeräte sind heute smarte Alltagsbegleiter, die das Leben in vielen Bereichen erleichtern“, sagt Hastedt. So ist es etwa möglich, Telefonate direkt ins Ohr zu übertragen. Nutzerinnen und Nutzer telefonieren wie mit einem Kopfhörer. Die Klangqualität ist sehr gut, Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartner sind klar und deutlich zu verstehen. Darüber hinaus können mit den Hörgeräten Fernseher, Radio, Tablet, Notebook oder MP3-Player genutzt werden, um Musik, Podcast und Filme zu streamen. Auch Signale von Haushaltsgeräten, die Ansagen von Navigationssystemen, Service-Nachrichten der Bahn oder die Erinnerung an die Einnahme von Medikamenten lassen sich direkt ins Ohr übertragen. Es ist möglich, Fremdsprachen zu übersetzen oder mit Sprachassistenten wie Siri, Alexa oder Bixby zu kommunizieren. Mit der Hersteller-App können die Hörgeräte auch gesteuert werden. So lässt sich die Lautstärke regeln, der Schallpegel der Umgebung messen oder der Batteriestatus überprüfen.

Für ältere Menschen, die oft wenig Erfahrung im Umgang mit Computertechnologie haben, mag das alles kompliziert klingen. „Ein bisschen Technikwissen ist hilfreich, aber niemand ist damit allein“, beruhigt Hastedt. „Hörakustiker erklären während und nach der Anpassung ausführlich die Handhabung, helfen beim Umgang mit dem Smartphone und beantworten alle Fragen.“ Bei Bedarf weisen sie auch Familie und Angehörige mit ein, sodass schnelle Unterstützung zu Hause immer möglich ist. „Und schließlich lassen sich die meisten Apps intuitiv bedienen, um die Nutzung so einfach wie möglich zu machen“, sagt der Experte.

Hörgeräte ohne Batteriewechsel

Ein weiterer Vorteil von modernen Hörgeräten: Der lästige Batteriewechsel, für den man gute Augen und eine ruhige Hand benötigt, entfällt. Die Hörgeräte werden abends nach dem Tragen in eine Ladestation gestellt und laden sich über Nacht auf. Ein kleines Licht zeigt an, wie weit der Prozess ist. Wenige Stunden später sind die Geräte wieder voll einsatzfähig. Und wer einmal das Aufladen vergessen hat, kann die Schnelllade-Funktion nutzen: Nach 15 bis 30 Minuten können die Hörgeräte wieder mehrere Stunden lang genutzt werden.

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