VdK-Regatta macht Ehrenamt zum politischen Kursziel
Frische Brise, klare Haltung: Auf der Sozialpolitischen Regattafahrt des VdK Nord kamen zahlreiche Vertreter aus Politik, Verwaltung und Organisationen zusammen, um über eines der wichtigsten Fundamente unserer Demokratie zu sprechen – das Ehrenamt. Im Zentrum der Gespräche standen die neue VdK-Ehrenamtsaktion „Alles geht zusammen“ sowie konkrete Forderungen zur Stärkung freiwilligen Engagements.

Ehrenamt als Verfassungsziel
VdK-Präsidentin Verena Bentele machte in ihrer Ansprache deutlich, welchen Stellenwert das Ehrenamt für ein funktionierendes Gemeinwesen hat: „Ehrenamt ist das Rückgrat unserer Gesellschaft und unverzichtbar für eine lebendige Demokratie. Unsere Aktion will die vielfältigen Mitmachmöglichkeiten sichtbar machen und zum Engagement ermutigen.“
Darüber hinaus sprach sich Bentele klar für eine Verankerung des Ehrenamts im Grundgesetz aus. Das würde aus ihrer Sicht nicht nur mehr Menschen zum Mitmachen bewegen, sondern auch den Staat verpflichten, bessere Rahmenbedingungen zu schaffen: „Damit wäre die Förderung freiwilliger Arbeit keine freiwillige Leistung mehr, sondern ein verfassungsrechtlicher Auftrag.“
Die schönsten Bilder der Sozialpolitischen Regatta
VdK Nord fordert konkrete Verbesserungen in Schleswig-Holstein
Ronald Manzke, Geschäftsführer des VdK Nord, richtete den Blick auf die Lage in Schleswig-Holstein: Hier engagieren sich rund 43 Prozent der Bevölkerung freiwillig – ein beachtlicher Wert. Dennoch fehle es an ausreichender politischer Anerkennung. „Engagement verdient mehr als nur Applaus“, betonte Manzke. Die Ehrenamtskarte sei ein richtiger Schritt, müsse aber weiterentwickelt werden. Der VdK Nord schlägt vor, Karteninhabern Vergünstigungen im öffentlichen Nahverkehr sowie die kostenlose Nutzung städtischer Parkplätze zu gewähren. Bislang führten regionale Unterschiede in der Anwendung zu einer ungerechten Behandlung freiwillig Engagierter.
Ein weiteres Anliegen: Die Zugangsvoraussetzungen zur Ehrenamtskarte sollten gesenkt werden. Während in Schleswig-Holstein derzeit mindestens drei Stunden ehrenamtliche Tätigkeit pro Woche erforderlich sind, reicht in Hamburg bereits ein Engagement von zwei Stunden wöchentlich. Ein solches Modell sei laut Manzke inklusiver und senke Barrieren, besonders für Menschen mit begrenztem Zeitbudget.
Mitglied werden
Austausch auf dem Wasser
Nicht zuletzt fordert der VdK Nord eine rentenrechtliche Anerkennung ehrenamtlicher Tätigkeit. „Wer sich dauerhaft für andere einsetzt, sollte dafür auch im Alter etwas zurückbekommen – zum Beispiel durch Rentenpunkte. Das wäre ein wichtiges Zeichen der Wertschätzung“, so Manzke.
Neben sozialpolitischen Impulsen bot die Regattafahrt viel Raum für persönliche Gespräche, Netzwerken und neue Ideen. Die gelungene Mischung aus maritimer Kulisse und sozialem Engagement soll auch im kommenden Jahr wieder Kurs auf gesellschaftlichen Zusammenhalt nehmen.