Ute Grave: Ehrenamt mit über 80? Ja, klar!

Wie man auch im höheren Alter sich gesellschaftlich einbringen kann, zeigt Ute Grave. Die Elmshornerin ist mit über 80 Jahren Sprecherin des VdK-Ehrenvorstands. Was treibt sie an, immer noch ehrenamtlich zu arbeiten? Wir haben darüber mit ihr gesprochen.

Mit 80 haben Sie sich noch mal für ein neues Ehrenamt entschieden – warum?

Mein Beweggrund war, auch im fortgeschrittenen Alter und im Anschluss an ein 15-jähriges Ehrenamt als Ausstellungsbeauftragte für die Bundesgartenschauen weiterhin aktiv zu sein. Der neu gebildete Ehrenvorstand im VdK Nord für Engagierte ab 75 kam also wie gerufen. Als ich dann auf der Gründungsveranstaltung war, habe ich mich einfach für die Position der Sprecherin gemeldet und diese übernommen. Ich habe Zeit und fühle mich auch gesundheitlich so fit, mich dieser neuen Aufgabe zu stellen.

Was liegt Ihnen als Sprecherin des Ehrenvorstands besonders am Herzen?

Mein Wunsch ist, eine Gruppe zu bilden, die trotz des fortgeschrittenen Alters interessiert ist, aktiv zu bleiben.

Was schätzen Sie generell am VdK?

Besonders die großartige ehrenamtliche Arbeit Einzelner, die durch ihre Angebote vor Ort – die Zusammenkünfte, Aktionen und Feste – viel gegen die Einsamkeit unternehmen. Außerdem den hohen Einsatz für soziale Belange. Für Menschen, die ansonsten oft nicht viel Unterstützung erfahren. Das finde ich wichtig.

Auf einigen Zusammenkünften haben Sie selbst schon eine aktive Rolle eingenommen und Mitgliedern die japanische Blumenkunst Ikebana nähergebracht. Was kann man sich darunter vorstellen?

Ikebana ist eine Kunst des Trostes und der Geborgenheit. Dahinter steckt der tiefverwurzelte Glaube an die Natur und die Verbundenheit der Menschen mit ihr. Sie erinnert daran, dass unter den Menschen Frieden sein könnte wie im wunderbaren Zusammenstehen von Blühendem und Geformtem in der Natur. Von meiner Mutter habe ich ein Ikebana-Buch geerbt. Dadurch entstand meine Faszination für diese Kunst.