Kategorie Altersarmut bei Frauen Soziale Gerechtigkeit

VdK Nord warnt vor zunehmender Altersarmut bei Frauen

Zum Internationalen Frauentag warnt der Sozialverband VdK Nord vor einer weiter steigenden Altersarmut bei Frauen.

Zum Internationalen Frauentag warnt der Sozialverband VdK Nord vor einer weiter steigenden Altersarmut bei Frauen. Schon jetzt sind mehr als 17 Prozent der über 65-jährigen Frauen in Schleswig-Holstein armutsgefährdet, während die Quote bei Männern bei 13,2 Prozent liegt. „Die Altersarmut ist weiblich und trifft vor allem diejenigen, die Mutter sind, Angehörige pflegen oder sich in größerem Umfang ehrenamtlich engagieren. Häufig können sie dadurch nur einer Teilzeitbeschäftigung nachgehen, nicht selten im Niedriglohnsektor. Die Rentenansprüche bewegen sich damit auf die Armutsschwelle zu oder sogar darunter“, erklärt Ronald Manzke, Geschäftsführer des VdK Nord. Bei verheirateten Frauen könne diese Situation dazu noch zur finanziellen Abhängigkeit vom Partner führen und so zu starken persönlichen Einschränkungen im Hinblick auf ein selbstbestimmtes Leben im Alter.

Der VdK Nord fordert deshalb: gleiche Bezahlung für gleiche Arbeit, bessere Anrechnung von Kindererziehungs- und Pflegezeiten sowie ehrenamtlichem Engagement bei der Rente, verlässlichere Betreuungsstrukturen für Kinder und Pflegebedürftige in Schleswig-Holstein, außerdem ein Besteuerungsmodell für Familien statt Ehegattensplitting. Genauso wichtig sei eine genauere Armutsberichterstattung der Landesregierung mit Handlungsempfehlungen von Experten. Als kurzfristige Hilfe müsse den jetzigen Rentner*innen endlich ein Inflationsausgleich gezahlt werden, damit sie die gestiegenen Lebenshaltungskosten und Verbraucherpreise finanziell auffangen können. 

Damit mehr Geld in die gesetzliche Rentenkasse fließt, sollten auch Selbstständige, Beamte und Politiker verpflichtend einzahlen – Österreich hat das bereits gemacht, und dort sind die Renten deutlich höher. Davon würden auch hierzulande alle profitieren – die aktuellen und zukünftigen Rentner*innen.